Historie der Freiwilligen Feuerwehr Pegau

Seit über 150 Jahren wird der Brandschutz in Pegau von Freiwilligen übernommen. In dieser Zeit wurde viel geschafft und um dieses historische Erbe zu erhalten wurde die Traditionswehr Pegau gegründet.

Das alte Gerätehaus dient seitdem als Museum und kann als solches an folgenden Terminen gerne besucht werden:

1.Mai

Altstadtfest (Samstag!)

Tag des offenen Denkmals

Jeden 3.Samstag des Monats von 9:00 bis 12:00 Uhr

Im alten Gerätehaus in der Ernst-Reinsdorf-Straße 1

 

Die Gründung der Feuerwehr

Nachdem bereits in den Jahren vor 1866 an den Gedanken der Gründung einer uniformierten Feuerwehr mehrfach nähergetreten war, fand nunmehr am 25.Mai 1869 die Gründung der F.F. zu Pegau statt. Sie erhielt zunächst den Namen "Freiw. Turner-Feuerwehr". Da sich anfangs das Korps nur aus Mitgliedern des Allgemeinen städtischen Turnvereins rekrutierte, wurde am 5. November des Gründungsjahres der Beschluss gefasst, auch anderen Personen außerhalb des Turnvereins den Eintritt in das Korps zu gestatten. Man nannte das Institut von jetzt an schlechthin Freiwillige Feuerwehr. Was die Uniformierung betraf, so bestand diese aus blauer baumwollener Bluse, einfachen ledernen Helm und Gurt.

 Am 26. Januar 1870 wurde das 1.Steigerhaus aus eigenen Mitteln vollendet und in Benutzung genommen. Im Jahr 1873 traten die Turner mit ihrem Gerät der Feuerwehr bei, so besteht die Mannschaft aus 106 Mann. Die Kompanie bestand aus 4 Zügen, den Steigerzug und 3 Spritzenzüge. 1887 wurde das neue massiv gebaute Steigerhaus an der Reithalle fertig und Fabrikant Fischer sponserte der Feuerwehr eine mechanische Schiebleiter von Magirus/Ulm.

Ein nächster großer Sprung wurde am 10. Mai 1891 erreicht als das neue Gerätehaus in Dienst gestellt wird, welches bis 2004 im Dienst stand und seitdem als Museum genutzt wird.
1901 bekam die Feuerwehr Pegau die letzte große Handdruckspritze von der Fa. C.G. Baldauf in Chemnitz.


1906 bekam Pegau eine Wasserleitung, mit 110 Hydranten konnte man nun die Brandbekämpfung aufnehmen.


1919 fiel die Stelle des Türmers weg und die Wehrleitung bemühte sich um eine neue Alarmierung, welche aber bis 1927 dauerte, als die 1. Sirene Pegaus aufs Rathaus gesetzt wurde.


1930 bekam Pegau die 1. Motorspritze mit einer Leistung von 1200 Liter Wasser / Minute. Es ist ein Fabrikat der Fa. Magirus / Ulm und ist heute noch voll funktionsfähig. Während des 2. Weltkrieges musste diese Spritze auch mehrmals nach Leipzig ausrücken.

1938 wurde die Feuerwehr im Rahmen des Reichsfeuerlöschgesetz der Polizei unterstellt. Man führt erste Entrümpelungsaktionen auf Dachböden durch und es wurden regelmäßig Brandverhütungsschauen abgehalten. Alle Kupplungen wurden auf eine Storz-Kupplung umgestellt und eine einheitliche Uniform wird im gesamten Deutschen Reich eingeführt.



1947 wurde in Pegau infolge der großen Lücken in der Feuerwehr eine Pflichtfeuerwehr
eingeführt, welche aber schon 2 Jahre später wieder abgeschafft wurde. In dieser Zeit wurde auch das 1. Löschfahrzeug, ein LF 8 angeschafft und das Depot in der Oberstadt aufgelöst. Später wurde das Löschfahrzeug (LF 8) durch ein LF 15 ersetzt, welches bis 1970 in Dienst steht.

1954 kämpfte die Pegauer Feuerwehr mit dem Jahrhundert-Hochwasser. Pegelstand: 4,78m.

1962 folgt die Gründung der "Pionier-Brandschutz-Aktivs" aus dem später die Arbeitsgemeinschaft (AG) Junge Brandschutzhelfer resultiert. Dieses Jahr gilt als Geburtsstunde der Jugendfeuerwehr in Pegau.

1963 wurde eine Frauengruppe ins Leben gerufen, welche sich um den vorbeugenden Brandschutz kümmerte.


1969 war ein weiterer Höhepunkt, das 100-jährige Jubiläum. Dieses wurde würdig und mit großen Feierlichkeiten begangen.
Bis zur Wendezeit gab es immer wieder Veränderungen in der Einsatztechnik,
so waren 1973 zwei Löschfahrzeuge (LF8), eine Tragkraftspritze (TS 8) und ein Schlauchtransportanhänger (STA) in Pegau stationiert. So erweiterte die FFW Pegau ihre Einsatztechnik bis 1990 zur folgenden Einsatztechnik:
LF 8, TS 8, STA, 1 KLF B 1000, 1 TSA , BLA und 1 Schlauchboot.

1992 bekam die FFW Pegau ein LF 16 W50 aus Beständen der Außenstelle Borna von der Landesfeuerwehrschule, dafür ging das KLF weg. Der HRW 1 kam und es war zum ersten Mal möglich, zur Technischen Hilfeleistung bei größeren Unglücksfällen auszurücken.

1993 kam noch ein TLF 16 W 50 hinzu und das LF 8, TS 8 und STA wurde in eine andere Feuerwehr gegeben.

1994 wurde aus Beständen der ehemaligen NVA ein Wartburg 353 W zum ELW 1 aufgebaut. Am 10. April
vernichtete ein Großbrand den Pegauer Bahnhof, Feuerwehren aus Wiederau,
Groitzsch und Borna eilten den Pegauer Kameraden zu Hilfe.

1995 wurde der HRW durch einen RW 1 ersetzt und zum MTW umgerüstet. Weiterhin kam in diesem Jahr noch ein BLA 20 zur Technik hinzu, danach folgten noch 2 Ölwehranhänger.

1998 wurde im April feierlich ein neues LF 16/12 in Dienst gestellt. Es ersetzte das TLF 16 W 50, welches an die FF Lobstädt ging.

2000 beschloss der Stadtrat den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses mit Standort Leipziger Straße 21.

2002 unterstützten Pegauer Kameraden nach der Flutkatastrophe in verschiedenen Orten wie Canitz, Torgau, Schnaditz und Eilenburg die Aufräumarbeiten. 14 Kameraden wurden für diese Hilfe beim Hochwasser mit dem Fluthelferorden ausgezeichnet. Im September feierte die Jugendfeuerwehr ihr 40-jähriges Bestehen.

2004 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus in der Leipziger Straße feierlich seiner Bestimmung übergeben. Im Juli erhielt der Stadtbrandmeister Dietrich Baldeweg aus den Händen des Innenminister Horst Rasch das Feuerwehr-Ehrenzeichen als Steckkreuz in Gold. Ende des Jahres beschaffte die Stadt Pegau neue Einsatzkleidung.

Foto


2006 bekam die Jugendfeuerwehr ihr eigenes Fahnenbanner. Im September konnte der Spielmannszug einen 2. Platz beim Landesausscheid der Feuerwehrmusik in Riesa belegen.

2007 beschloss der Stadtrat einen Brandschutzbedarfsplan, dieser bescheinigte der Stadt eine leistungsfähige Feuerwehr und weiste auf Ersatzbeschaffungen der Einsatztechnik hin.

2008, kurz vor Mitternacht, kam es zu einem Großbrand am Pegauer Bahnhof und die Feuerwehren aus Wiederau und Groitzsch unterstützen die Pegauer Kameraden.

2011 brachte den Einsatzkräften tagelange Arbeit, durch ein Hochwasser. Pegelstand in Pegau: 4,55m. Am 23.12.2011 übergibt der Leiter des Ordnungsamtes vom Landratsamt des Landkreises Leipzig an die Kameraden der OF Pegau einen Kommandowagen. Das neue Fahrzeug vom Typ Mercedes Vito soll künftig im Katastrophenschutz-Löschzug "Retten Süd", dem die Pegauer Wehr angehört, als Führungszentrale am Einsatzort oder eines Einsatzabschnittes dienen.

2012 im Zuge der Eingemeindung der Gemeinde Kitzen zur Stadt Pegau, schließen sich die Ortfeuerwehren Kitzen, Werben und Schkorlopp der Feuerwehr Pegau an. Somit besteht die FF Pegau nunmehr aus 5 Ortsfeuerwehren. Es gab ein Generationswechsel an der Spitze der OF Pegau. Marco Becher und Ronny Wiesner lösten die seit über 20 Jahren amtierten Ortswehrleiter Dietrich Baldeweg und Uwe Lukosek ab.
Ein Großbrand vernichtet drei Geschäfte und ein Restaurant.

2013 kam es zum Jahrhunderthochwasser. Pegelstand in Pegau: 5,10m. Der Katastrophenalarm wurde ausgelöst und es entstand ein Schaden von über 5 Millionen Euro. Ein TLF 3000 wird in Dienst gestellt.

2014 erhielt die Feuerwehr Pegau von der Unfallkasse Sachsen das Zertifikat „Sichere Feuerwehr“

2015 wurde der MTW, auf Basis des Robur LO, durch einen VW Crafter ersetzt.

2016 löste sich der Spielmannzug aufgrund des Mitgliedermangels auf

2017 erhielt die Feuerwehr von der Jugendfeuerwehr Sachsen das Siegel „Qualitätsstandort Jugendfeuerwehr Sachsen“

2018 wurd das Alarmierungssystem- und Verfügbarkeitssystem DIVERA 24/7 eingeführt. Nun können Einsatzkräfte per Mobiltelefon alarmiert werden und sich zurückmelden. Führungskräfte können nun abschätzen, in welcher Qualität, Quantität und Zeit die Einsatzkräfte verfügbar sind.

2019 beging die Feuerwehr Pegau ihr 150-jähriges Bestehen.

2020 wurde auch die Freiwillige Feuerwehr Pegau von Corona getroffen. Der Dienstbetrieb wurde heruntergefahren und Lehrgänge werden auf Eis gelegt. Im selben Jahr wurde ein neues HLF 20 und ein RW in Dienst gestellt. Das alte HLF ging an die Ortswehr Schkorlopp.

2021  9 Tage im Juli Hilfe bei der Flutkatastrophe im Ahrtal insgesamt 17 Einsatzkräfte der Feuerwehr Stadt Pegau

2022  4Tage im August Katsatropheneinsatz in der sächsischen Schweiz 12 Einsatzkräfte der Feuerwehr Stadt Pegau