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"In 20 Jahren will ich hier Pilze sammeln"

60 Pegauer folgen dem Aufruf zur Pflanzaktion / Auf dem ehemaligen Bergbaugelände entsteht ein Mischwald

Pegau. Das Lob kam aus berufenem Mund, und über 60 Pegauer hatten es sich redlich verdient. "Eine sehr waldfreundliche Stadt", sagte Gerhard Tümmler voller Anerkennung. Er ist Projektleiter bei der Stiftung Wald für Sachsen. Tümmler hatte am Sonnabend den Hut auf, als die Helfer mit Spaten, Schweißtropfen und guter Laune westlich der Bahnlinie nach Zeitz auf der ehemaligen Bergbaukippe 2000 junge Bäume pflanzten.
Es ist die sechste öffentliche Pflanzaktion für den entstehenden Stadtwald. 100 Hektar hat Bürgermeister Peter Bringer als Ziel anvisiert. 80 Hektar sind es bereits. "Schön ist, dass viele Kinder und Jugendliche gekommen sind. So ein Wald ist ein generationsübergreifendes Projekt", meinte Bringer zwischen zwei Spatenstichen.
Dieter Waitz (79) hatte seinen Enkel Marcus (14) mitgebracht. "Er war sofort begeistert von der Idee. Da mache ich mit, hat er gesagt", freute sich der Opa. Die Pegauer Freiwillige Feuerwehr war mit vier Einsatzkräften und zwölf Helfern aus der Jugendabteilung vertreten. Gerd Zenker schaute schmunzelnd schon einmal etwas weiter voraus. "In 20 Jahren will ich hier Pilze sammeln." Er ist mit seiner Frau Ursula bei jeder Pflanzaktion dabei. "Man tut etwas für sich, für die Kinder, für die Stadt", ergänzte sie.
Eiche, Spitzahorn, Hainbuche, Roterle und Winterlinde kamen am Sonnabend in den Boden. "Es soll ein schöner Mischwald werden, artenreich und ökologisch stabil", so Gerhard Tümmler.
Größer ist der Stadtwald diesmal allerdings nicht geworden. "Das ist heute eine Nachpflanzung", erklärt der Projektleiter. "Wir haben auf dieser Fläche vor einigen Jahren schon einmal gepflanzt und großes Pech gehabt. Trotz Zaun haben vor allem die Rehe fast alles weggefressen. Jetzt haben wir den Zaun erhöht und werden regelmäßig kontrollieren. Auch der neue Jagdpächter steht zu dem Projekt und hat uns seine Unterstützung zugesagt."
Auf der benachbarten Fläche sei ein kleiner Eichen- und Wildobstbestand schon sehr schön angewachsen, zeigt Tümmler nach Süden. Seit 2003 erweitert die Stadt Pegau mit Unterstützung der Stiftung Wald für Sachsen kontinuierlich ihre grüne Lunge. Insgesamt hat die in Leipzig beheimatete Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 1996 in ganz Sachsen für über 850 Hektar neuen Wald gesorgt, jedes Jahr kommen etwa 50 dazu. "Und da hilft es uns natürlich sehr, wenn wie heute hier in Pegau die Einwohner so tatkräftig mit zupacken", bekräftigt Gerhard Tümmler.

Quelle LVZ.de
Hartmut Karich
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Veröffentlicht
11:21:28 07.11.2011