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„Heute sind wir eine Feierwehr“

Wiederau. Das Neujahrsfeuer – oder Weihnachtsbaumbrennen – ging am Wochenende zum zehnten Mal und gut besucht am Dorfplatz in Wiederau über die Bühne – trotz Verlegung, wegen des Hochwassers. Gestört hat’s keinen. „Wichtig ist, dass sich die Dorfbewohner überhaupt zu einem Fest treffen können“, erklärte Raiko Thrandorf. Er ist seit 1998 bei der Feuerwehr, hat schon zahlreiche „Einsätze“ mitgemacht. Fürs traditionelle Neujahrsfeuer engagierten sich die aktiven Floriansjünger des Ortes. Sie standen am Grill, am Getränkestand oder sorgten dafür, dass das Feuer nicht ausging. Jedes Jahr dabei ist auch Heinz Schirrmann. „Eine gute Gelegenheit, sich zu treffen, um mit Bekannten über alte Zeiten zu schwatzen, den Sport oder das Hochwasser zu diskutieren“, sagte Schirrmann. „Schön diese Idee. Bei uns werden die Feste gut angenommen“, befand auch der Wiederauer Dieter Grimm und zeigte auf die Menschentraube am Feuer mitten auf dem Dorfplatz. Grimms legten ihren Weihnachtsbaum am Vormittag ab. Ursula Grimm lobte: „Die Feuerwehr schafft es halt, die Leute zusammenzubringen. Das ist gut so, dass die Feste nicht einschlafen“. Sogleich erklärte sie, dass das Feiern schon am 8. März im Vereinshaus weitergeht. „Da treffen wir Frauen uns zum Frauentag und ein Mann bewirtet uns“, plauderte Gertraude Schirrmann aus. Und das Feiern geht weiter. „Demnächst, am 29. April, wird die örtliche Feuerwehr 70 Jahre alt. Das Gerätehaus weihen wir am 30. April ein“, blickte Wehrleiter Walter Hagelstein ins Jahr 2011 voraus. Dabei betonte er, dass die Feuerwehrmänner eine große Leistung für die Gemeinschaft erbringen und eigentlich immer im Dienst sind. „Heute zum Beispiel am Grill oder am Getränkestand“, verdeutlichte Walter Hagelstein und zeigte stolz auf seine Kameraden, die sich um das leibliche Wohl der Besucher oder um das Nachlegen am Feuer kümmerten. „Heute sind wir eine Feierwehr“, frotzelte Michael Buth und packte die letzten Bäumchen auf. „Das gibt noch mal Zunder fürs Neujahrsfeuer“, erklärte Rene Drechsler und zeigte auf den Funkenflug. Die Bäume kamen auch mit Hilfe der Wehrmänner zum Dorfplatz. „Die haben wir heute früh zu sechst im Ort eingesammelt und hierher gebracht“, berichtete Steve Treppnau. Unterstützung gaben die Familien Schroth und Schumann aus Wiederau. Am Grill stand auch Daniel Wende. „Das ist mein erster Einsatz mit Feuer“, gestand das Neumitglied der Wiederauer Wehr. Er sei erst seit sechs Monaten dabei, hatte in der jüngeren Vergangenheit eher mit dem Hochwasser zu tun. Die Frauenrunde am Stehtisch hatte drei gute Gründe, um dabei zu sein. Wegen des Feuers natürlich, der dadurch geselligen Runde und hauptsächlich wegen der Feuerwehr. „Weil die Wehr vom Dorf gebraucht wird. Nicht nur wegen des Grillfeuers“, erklärte Ines Schumann. „Wir Ortsvereine unterstützen uns bei Festen gegenseitig“, sagte Uwe Müller vom Kulturverein. Dann zeigte er auf die vielen Leute und Gäste aus Pegau und dem Umland. Das Baumfeuer brannte sachte ab und die gefühlten zehn Grad Minus wurden immer spürbarer.

Mathias Bierende

Quelle: http://www.lvz.de


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Veröffentlicht
12:00:38 31.01.2011