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Kontroverse um drei Sitzplätze

Pegau und Landratsamt uneins über Ausstattung eines neuen Tanklöschfahrzeugs für die Elsterstadt

Schon seit Langem wächst bei den Kameraden der Feuerwehr Pegau der Wunsch nach einem neuen Tanklöschfahrzeug (TLF). Das in die Jahre gekommene Exemplar vom LKW-Typ W 50 benötigt einen Nachfolger. Doch gibt es Unstimmigkeiten über die erforderliche Ausstattung.

Der Oldie steht bereits 26 Jahre im Dienst der Wehr. Dank des Gerätewarts technisch noch in einem guten Zustand, nehmen allerdings die Reparaturen ständig zu. Außerdem entspricht der W 50 lange nicht mehr heutigen Normen und Ansprüchen. Nun könnte für die Pegauer Floriansjünger der Traum vom neuen Tanklöschfahrzeug in naher Zukunft wahr werden. Nachdem sich die Stadt bereits im letzten Jahr bemühte, die Ausgaben für das Gefährt im Haushaltsplan unterzubringen, hatte jedoch der Umbau des Wiederauer Gerätehauses Vorrang. "Jetzt steht das TLF in der Prioritätenliste ganz oben", erklärte nun Bürgermeister Peter Bringer. "Wir warten auf den Fördermittelbescheid."
Allerdings gebe es noch Diskussionsbedarf über die genaue Ausführung des Fahrzeuges. Während die Pegauer Wehr einen Tanker mit Staffelbesatzung favorisiert, welcher für sechs Einsatzkräfte ausgelegt ist, sieht das Landratsamt nur ein Fahrzeug mit Truppmann-Besatzung (drei Plätze) für förderfähig. Stadtwehrleiter Dietrich Baldeweg will sich damit jedoch nicht zufriedengeben, zumal der Brandschutzbedarfsplan der Elsterstadt die Vorstellungen der Kameraden bestätigt. "Ein Fahrzeug, auf dem nur drei Einsatzkräfte mitfahren können, nützt uns hier im ländlichen Raum recht wenig. So müsste zusätzlich ein Mannschaftstransporter angeschafft werden. Ich weiß nicht, ob das wirtschaftlicher sein soll", kritisiert Baldeweg.
Auch den Einwand des Landratsamtes, dass demnächst das Zugtrupp-Fahrzeug des Katastrophenschutzes für sieben Mann Besatzung am Pegauer Standort erneuert werden soll, sieht der Feuerwehrchef skeptisch. "Bei solch einem Auto ist ja nicht klar, wie lange es bei uns stationiert bleibt." Um dennoch ein Fahrzeug nach den Vorstellungen der Pegauer Kameraden zu bekommen, hat die Stadt eine Ausnahmegenehmigung beim sächsischen Innenministerium beantragt. "Das Schreiben ist raus. Nun muss noch der Kreisbrandmeister seine Stellungnahme dazu abgeben", sagte Jürgen Einhorn vom Ordnungsamt der Elsterstadt, bei dem die Fäden für die Neuanschaffung zusammenlaufen.
Da seit dem 1. April zudem eine neue DIN für Feuerwehrfahrzeuge gilt, die Einfluss auf die Förderfähigkeit hat, sieht der Pegauer Antrag ein TLF 3000 mit dem Zusatz einer Staffelkabine vor. "Natürlich müssen wir die Entscheidung des Innenministeriums abwarten", so Einhorn. "Doch mit dem mindestens 3000 Liter Wasser fassenden Tanklöschfahrzeug und der zugehörigen Sechs-Mann-Besatzung hätten wir das ideale Auto für die Pegauer Verhältnisse, gerade in Bezug auf die im letzten Jahr mehrfach gezielt gelegten Stroh- und Heubrände der Umgebung."
Sobald über den Antrag entschieden und der Fördermittelbescheid über 65 Prozent der Kaufsumme eingetroffen sind, kann die Stadt Pegau in die Ausschreibung gehen, sodass im nächsten Jahr die Kameraden das Fahrzeug nutzen könnten.

Olaf Becher
Quelle: lvz.de
Technische Details

LF 16 W50
 
   
   



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Veröffentlicht
10:50:46 10.04.2011