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"Ein Versuch, Pegau zu diskreditieren"

Dietrich Baldeweg reagiert auf die Äußerungen des Leipziger Branddirektors hinsichtlich des Rüstwagens

Pegau/Leipzig (kh). Mit großer Verwunderung reagierte Pegaus Stadtwehrleiter Dietrich Baldeweg auf die jüngsten Aussagen des Leipziger Branddirektors Karl-Heinz Schneider hinsichtlich des Pegauer Rüstwagens. In einer Pressemitteilung an unsere Zeitung hatte Schneider von erheblichen Mängeln an dem RW1 gesprochen (wir berichteten). So weise er zahlreiche Roststellen, unbearbeitete Unfallschäden, eine Ölbeschichtung auf der Seilwindentrommel, Beschädigungen an Halterungen und Scharnieren und eine zerschlissene Kabinenwandverkleidung auf, was einen "erheblichen Instandsetzungsbedarf" nach sich ziehen würde.
Für Baldeweg sind die Anschuldigungen unhaltbar und ein Versuch, "Pegau zu diskreditieren, da wir es gewagt haben, an Leipzig Kritik zu üben". In den 16 Jahren, die der Rüstwagen in Pegau stationiert war, wurde er in keinerlei Unfälle verwickelt, beteuert der Stadtwehrleiter. "Sollte es tatsächlich Unfallschäden am Fahrzeug geben, müssen diese nach der Abholung in Pegau entstanden sein. Denn wären diese Mängel schon bei der Begutachtung durch die Leipziger Kameraden im Herbst vergangenen Jahres vorhanden gewesen, hätten sie es durchaus in der Hand gehabt, diese Schenkung abzulehnen." Bei der Inspektion im Herbst habe es von den Kameraden der Messestadt keinerlei Beanstandungen gegeben, der Schenkung nichts mehr im Wege gestanden.
Darüber hinaus hatte Schneider behauptet, dass der Rüstwagen in Pegau keine Lücken hinterlasse, "da auch bei den Feuerwehren in Elstertrebnitz und in Groitzsch entsprechende Einsatzmitteltechnik" vorhanden sei. Für Baldeweg und seine Kameraden ist diese Aussage ein weiterer Schlag in die Magengrube. "Ich kann nur sagen, wer darüber urteilen will, sollte sich zuvor kundig machen, welche Einsatzaufgaben in dem Gebiet anliegen. So ist zurzeit die Ölabwehr auf der Weißen Elster, dem Elstermühlgraben und der Pleiße, im Zusammenhang mit der Mitteldeutschen Produktenleitung von Leuna nach Hartmannsdorf, nicht gegeben, und auch bei Bahnunfällen auf der Strecke Leipzig-Gera fehlt das Fahrzeug. Ich würde es mir nie erlauben, über die Notwendigkeit von Fahrzeugen in Leipzig zu urteilen", erklärte der Pegauer. "Hätte man die Fahrzeuge dort gelassen, wo sie waren, wären am Ende alle zufriedener."
Baldeweg betont weiter gegenüber unserer Zeitung, dass es nicht seine Absicht sei, die Feuerwehrleute von Leipzig "schlecht zu machen". "Wir möchten nur denjenigen Leuten, die am Schreibtisch Entscheidungen treffen, klarmachen, dass sie eine Verantwortung tragen und durch solche Aktionen das Ehrenamt nicht fördern."
Wie berichtet, war der Pegauer Rüstwagen - Baujahr 1987 und seit 1995 in Diensten der Stadt - vom Land Sachsen an die Stadt Leipzig verschenkt worden. Im Gegenzug erhielten die Kameraden einen drei Jahre jüngeren Unimog aus dem Leipziger Bestand. Aber was die Pegauer Abordnung bei der ersten Besichtigung ihres zukünftigen Gefährtes sah, war ernüchternd. "Das Fahrzeug ist total heruntergewirtschaftet, der Motor verölt, die Reifen abgefahren und überall Roststellen. Der Zustand ist vollkommen unakzeptabel", hatte sich nicht nur Baldeweg empört. Mit dieser Aussage nahm ein heftiger Schlagabtausch zwischen beiden Wehren seinen Anfang.

Quelle LVZ.de

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Veröffentlicht
09:01:29 05.08.2011