Bescheidener Lebensretter
Was war geschehen? Vermutlich durch einen technischen Defekt am Durchlauferhitzer - genaueres untersuchen derzeit die Brandursachenermittler der Polizei - brach in der Abstellkammer des Reihenhauses Leipziger Vorstadt 4 ein Feuer aus (die LVZ berichtete). Gerade in seiner Garage arbeitend, hörte Claus Genze Hilferufe. Beim Nachschauen kam ihm dabei ganz aufgelöst sein Nachbar Helmut O. entgegen, der ihm sagte, dass seine Frau Christa noch im Bad des brennenden Hauses sei. Während die Familie von Claus Genze die Feuerwehr alarmierte, sprang der 53-Jährige ohne zu zögern über das Gartentor und rannte in das bereits dicht verqualmte Gebäude. "Als ehemaliger Mitarbeiter des Gasschutzes und Rettungsdienstes zu DDR-Zeiten im Chemiewerk Böhlen kannte ich die Gefahr und die Verhaltensweisen. Auch wusste ich, wo sich das Badezimmer im Obergeschoss befand", schildert der in der Verkaufsleitung des Backhauses Hennig arbeitende Pegauer die Situation. "In diesem Moment war mir aber wichtig, dass die sehbehinderte Frau gerettet wird."
Durch den Qualm betrug die Sicht nur einen knappen Meter. Ständig knallte es vermutlich durch Spraydosen und berstende Glasscheiben. Im Bad angekommen, schnappte er sich die Frau und brachte sie umgehend ins Freie, wo andere Nachbarn die geschockte Dame dann mit Kleidung versorgten und beruhigten. "Als wir aus dem Haus sind, waren die Räume ab knapp 80 Zentimeter über dem Fußboden mit dunklem Rauch gefüllt und ein Luftholen nicht mehr richtig möglich. Zwei Minuten später hätte ich keine Chance mehr gehabt", erinnert sich der ehemalige Vereinspräsident des Pegauer Karneval-Klubs weiter. Anschließende Löschversuche mit Feuerlöscher und Gartenschlauch brachten jedoch keinen Erfolg mehr. Die Flammen schlugen bereits aus den hinteren Fenstern im ersten Stock.
Schnell trafen dann die Kameraden der Feuerwehr ein, denen Claus Genze eine gute Arbeit bescheinigt und seine eigene Tat eigentlich nicht in den Vordergrund gestellt haben möchte. Die Brandschützer sehen dies natürlich anders. "Ohne den selbstlosen Einsatz von Claus Genze hätten wir sicher neben dem hohen Brandschaden auch ein Menschenleben beklagen müssen. Diese Tat kann man gar nicht hoch genug anrechnen, und leider ist sie nicht selbstverständlich", erklärte Feuerwehrsprecher Ronny Wiesner.
Insgesamt waren am Freitagabend 32 Einsatzkräfte der Wehren Pegau, Wiederau und Groitzsch vor Ort. Mit jeweils einem C-Rohr im Innenangriff und von der Hofseite her konnte das Feuer rasch unter Kontrolle gebracht werden. Am Sonnabend kontrollierten die Pegauer Kameraden das Objekt noch einmal auf Glutnester. Das Rentner-Ehepaar, beide 82, wurde mit Verdacht einer leichten Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Das Haus ist aufgrund der Brand- und Rußentwicklung nicht mehr bewohnbar. Die Polizei nannte am Wochenende einen Schaden von 1000000 Euro.
Olaf Becher
Quelle: LVZ.de
Durch den Qualm betrug die Sicht nur einen knappen Meter. Ständig knallte es vermutlich durch Spraydosen und berstende Glasscheiben. Im Bad angekommen, schnappte er sich die Frau und brachte sie umgehend ins Freie, wo andere Nachbarn die geschockte Dame dann mit Kleidung versorgten und beruhigten. "Als wir aus dem Haus sind, waren die Räume ab knapp 80 Zentimeter über dem Fußboden mit dunklem Rauch gefüllt und ein Luftholen nicht mehr richtig möglich. Zwei Minuten später hätte ich keine Chance mehr gehabt", erinnert sich der ehemalige Vereinspräsident des Pegauer Karneval-Klubs weiter. Anschließende Löschversuche mit Feuerlöscher und Gartenschlauch brachten jedoch keinen Erfolg mehr. Die Flammen schlugen bereits aus den hinteren Fenstern im ersten Stock.
Schnell trafen dann die Kameraden der Feuerwehr ein, denen Claus Genze eine gute Arbeit bescheinigt und seine eigene Tat eigentlich nicht in den Vordergrund gestellt haben möchte. Die Brandschützer sehen dies natürlich anders. "Ohne den selbstlosen Einsatz von Claus Genze hätten wir sicher neben dem hohen Brandschaden auch ein Menschenleben beklagen müssen. Diese Tat kann man gar nicht hoch genug anrechnen, und leider ist sie nicht selbstverständlich", erklärte Feuerwehrsprecher Ronny Wiesner.
Insgesamt waren am Freitagabend 32 Einsatzkräfte der Wehren Pegau, Wiederau und Groitzsch vor Ort. Mit jeweils einem C-Rohr im Innenangriff und von der Hofseite her konnte das Feuer rasch unter Kontrolle gebracht werden. Am Sonnabend kontrollierten die Pegauer Kameraden das Objekt noch einmal auf Glutnester. Das Rentner-Ehepaar, beide 82, wurde mit Verdacht einer leichten Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Das Haus ist aufgrund der Brand- und Rußentwicklung nicht mehr bewohnbar. Die Polizei nannte am Wochenende einen Schaden von 1000000 Euro.
Olaf Becher
Quelle: LVZ.de
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Veröffentlicht 10:30:35 15.08.2011 |