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Brand-Alarm im Gewerbegebiet Pegau – Feuerwehr braucht eine Viertelstunde

Im Pegauer Gewerbegebiet ist in der Firma Mepa eine Spritzgussmaschine in Brand geraten. Zwei Mitarbeiter wurden zunächst vermisst. Doch fünf Minuten nach dem Alarm war von der Feuerwehr noch nichts zu sehen, sie war erst eine Viertelstunde nach der Alarmierung vor Ort. „Die Meldekette funktioniert nicht“, war daher dann auch ein Ergebnis der Übung, die gestern Vormittag den Betrieb der Firma für rund zwei Stunden lahmlegte.

Gesamtbetriebsleiter Uwe Milhamke hatte bereits vor einiger Zeit den Kontakt zur Feuerwehr Pegau gesucht, um die Sicherheits- und Meldekette des Standortes überprüfen zu lassen. Für Mepa, Systemlieferant für Sanitärbedarf, war es die erste Übung dieser Art überhaupt am Pegauer Standort, für die Kameraden aus Pegau und den Ortsteilen die erste tagsüber in dieser Größenordnung. „Die Personalstärke ist leider kritisch“, erklärte Marco Becher, Ortswehrleiter von Pegau, nach Abschluss der Übung. 25 Mann aus allen Ortsteilen und das Drehleiterfahrzeug aus Groitzsch waren ausgerückt, „das hat für den heutigen Fall gereicht. Bei einem größeren Brand aber wäre es eng geworden“, machte er deutlich. Das Problem sei schlicht und einfach, gerade am Tag Kameraden schnell und in ausreichender Zahl an den Einsatzort zu bekommen. Mit dem Ablauf hingegen waren er und Stadtwehrleiter Dietrich Baldeweg mehr als zufrieden. Vor allem die jungen Feuerwehrmänner konnten überzeugen. Sie wussten im Vorfeld nicht, dass es sich um eine Übung handelt, kannten den Einsatzort nicht und waren dennoch konzentriert und sicher bei der Sache. Nach nur wenigen Minuten waren die zwei Dummys von den Atemschutzgeräteträgern gefunden und zur weiteren Versorgung gebracht worden.

Hausaufgaben stehen hingegen bei Mepa an. Zwar ging der Alarm los, „der aber wurde wegen eines technischen Problems nicht an die Meldestelle weitergeleitet“, erklärte Milhamke. Weshalb es eben so lange gedauert habe, bis die Feuerwehr vor Ort war. Was jedoch einwandfrei funktioniert habe, sei die Evakuierung der 22 Mitarbeiter gewesen. Sie waren nach zweieinhalb Minuten am Sammelplatz – und auch sie hatten zuvor keine Ahnung von dem ungewöhnlichen Arbeitstag.

Für die einzelnen Pegauer Ortswehren bieten sich solche Übungen immer an, um Objekte kennen zu lernen. Mepa war ihnen noch neu, die Kameraden mussten zunächst einen Zugang zur 4500 Quadratmeter großen Produktions- und Lagerhalle finden und anschließend den Brand der Maschine eindämmen und die vermissten Mitarbeiter retten. Für die Übung ruhte die Produktion in der Halle, allerdings liefen die Maschinen weiter, „denn wenn der Alarm losgeht, haben die Mitarbeiter keine Zeit, alles auszustellen“, erläuterte der Betriebsleiter.

Er bekam nach Ende der Übung von Becher, Einsatzleiter Ronny Wiesner und Kreisbrandmeister Nils Adam mit auf den Weg, einen Einsatzplan für die Feuerwehr aufzustellen. Der beinhaltet unter anderem die geografische Lage des Geländes, die Löschwasser-Entnahmestelle, die Zahl der Mitarbeiter und in welchen Arealen gefährliche Stoffe gelagert werden. „Wenn wir dann zu einem Notfall gerufen werden, sind wir schon vorbereitet und können uns taktisch darauf einrichten“, begründet Becher die Empfehlung.

Ein Zuschauer am gestrigen Tag war übrigens Pegaus Bürgermeister Frank Rösel. Er war gekommen, „um zu sehen, wie das Zusammenspiel der Ortswehren funktioniert“. Weitere Zuschauer gab es von Seiten der benachbarten Firmen. „Und der nächste Betrieb hat bereits bei uns wegen einer Übung angefragt“, sagte Becher.

Quelle: LVZ.de


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Veröffentlicht
10:00:00 04.05.2016