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Mager: nur noch 22 Einsatzkräfte

16 Kameraden waren da über elf Stunden im Einsatz – gemeinsam mit anderen Wehren. Baldeweg: „Das zehrte an den Kräften, zumal wir erst kurz vorher brennende Weihnachtsbäume löschen mussten.“ Wie berichtet, kam es aufgrund von Brandstiftung gehäuft zu Bränden von Strohballen und Altreifen-Abdeckungen von Silos in landwirtschaftsbetrieben – in Wiederau, Großstorkwitz und bei Elstertrebnitz. Zehnmal wurde deshalb die Wehr alarmiert. Außerdem brannte in Wiederau eine Scheune nieder, in der Stroh lagerte. Wegen eines Wohnhausbrandes in Elstertrebnitz war die Hilfe der Wehr ebenfalls gefragt. Der mutmaßliche Täter war später ermittelt worden. Zu Buche stehen auch sechs technische Hilfeleistungen. „Der allgemeine Trend geht dahin, dass Wehren zu zwei Dritteln wegen solcher Hilfeleistungen ausrücken. Bei uns ist es umgekehrt“, so der Feuerwehrchef. Besonders schlimm war ein Verkehrsunfall auf der B 2 zwischen Pegau und Profen am 8. September. Nach dem Zusammenstoß zweier Autos musste die Wehr die Fahrer mit hydraulischem Rettungsgerät aus den Fahrzeugen befreien. Für einen jungen Mann kam jede Hilfe zu spät. Baldeweg: „Das war für einige Kameraden schon eine seelische Belastung.“ Der andere Mann wurde schwer verletzt ins Krankenhaus geflogen. Auch von vier Fehlalarmen blieben die Pegauer nicht verschont. Einmal wurde bei der Leitstelle ein Laubenbrand in Pegau gemeldet. Vor Ort stellte sich heraus, dass das nicht stimmt. Während bei den Einsätzen 1048 Stunden zusammenkamen, wurden für Ausbildungen 1040 Stunden Freizeit investiert. So absolvierte die Einsatzabteilung monatlich zwei theoretische beziehungsweise praktische Dienste. Für Zug- und Gruppenführer kamen noch fünf hinzu. Die Beteiligung betrug 64 Prozent. Baldeweg: „Das ist nicht zufriedenstellend. Aber was soll man machen, wenn viele Kameraden auswärts oder länger arbeiten?“ An der Landesfeuerwehrschule in Nardt besuchte ein Kamerad eine Weiterbildung als Atemschutzgerätewart, einer einen Gruppenführer- und ein weiterer einen ABC-Basislehrgang. Das wird komplettiert durch je zwei Grundlehrgänge und Lehrgänge für Sprechfunker auf Kreisebene. Erstmals führten die Pegauer 2008 die monatlichen Dienste gemeinsam mit den Kameraden der FFw Wiederau durch. „Es geht darum, dass jeder die Technik der anderen Wehr kennenlernt und im Ernstfall bedienen kann“, begründet der oberste Brandschützer diesen Schritt. „Als Wehren im Pegauer Stadtgebiet sind wir aufeinander angewiesen.“ Letzteres hängt auch mit der sinkenden Zahl der aktiven Einsatzkräfte zusammen. In Pegau sind es noch 22 – einschließlich zwei Frauen – von insgesamt 88 Mitgliedern. Das sei mager, denn für eine Stadt wie Pegau müssten es mindestens 30 sein. „Bis jetzt konnten wir alle anstehenden Aufgaben erfüllen“, so Baldeweg. „Wie lange wir das noch durchhalten, kann keiner sagen. Wenn kein Nachwuchs oder Verstärkung kommt, wird es immer enger. Und von den Einsatzkräften wird ja keiner jünger.“ Trotz Werbung mit der Stadt durch Flyer, die in die Haushalte gingen, und im Amtsblatt sowie dem Tag der offenen Tür der Wehr sei das Resultat gleich Null. Es habe lediglich eine Übernahme aus der Jugendfeuerwehr gegeben, der im Laufe des Jahres 2009 vier weitere folgen werden. Derzeit gehören der Jugendfeuerwehr 21 Jungen und Mädchen an. Das sei ein guter Stand. Die Alters- und Ehrenabteilung hat 23 Mitglieder. Dazu kommen weitere 23, die nur im Spielmannszug aktiv sind. Reserven sieht Baldeweg in der technischen Ausstattung. Diese umfasst zwei Löschfahrzeuge, je einen Rüst-, Einsatzleit- und Mannschaftstransportwagen sowie zwei Ölwehranhänger und jeweils einen Beleuchtungs- und Schlauchtransportanhänger. „Unser 24 Jahre altes W 50-Löschfahrzeug müsste durch ein neues ersetzt werden.“

Von GERD BARTHEL
Quelle: lvz.de
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Veröffentlicht
10:27:35 19.01.2009