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Feuerteufel auf frischer Tat geschnappt

Der Haftbefehl wurde erlassen, der mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft koordiniert die weiteren Ermittlungen.
Auch wenn es noch nicht amtlich ist – in Elstertrebnitz glaubt seit Montagmorgen niemand mehr, dass die Geschichte noch sehr viel weiter geht. Mit der Festnahme eines 23-Jährigen, der in Zusammenhang mit mehreren Bränden gebracht werden konnte, die in den Jahren 2007 und 2008 in der Region für Unruhe sorgten, sind Kameraden der Wehr und Einwohner zur Überzeugung gelangt, dass jetzt der Mann geschnappt wurde, der fast zwei Jahre lang für Ängste bei den Bewohnern, Wut bei den Feuerwehrleuten und Nöte bei Landwirten gesorgt hatte.
Wie Ilka Peter von der Polizeidirektion Westsachsen auf Anfrage der LVZ mitteilte, wurde der Mann am Montagmorgen „auf frischer Tat gestellt und anschließend intensiv vernommen“. Wo der mutmaßliche Brandstifter am Montag gezündelt hatte, wurde nicht bekannt. In Pegau und Groitzsch brannten im Sommer 2007 mehrere Gartenlauben nieder, in Elstertrebnitz loderten die Flammen am 23. Dezember aus einem Schuppen und wenige Stunden später aus dem benachbarten Wohnhaus im G-Dorf, Mitte Januar brannte kurz vor Mitternacht der Pegauer Bahnhof sowie zig weitere Strohballen in der Elsteraue. Der Mann, der am Montag festgenommen wurde, hat ein Teilgeständnis – unter anderem zu einzelnen Wohnhausbränden – abgelegt. Bislang konnten ihm elf Brände zugeordnet werden, teilte die Polizei mit. Die Ermittlungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Ilka Peter: „Es hat weitaus öfter als elf Mal in der Region gebrannt, weswegen die Ermittlungen der Behörden jetzt auch weitergehen.“ Gegen den 23-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen. Zur Identität des Täters wolle und dürfe die Polizei aber nichts Näheres sagen. Auch nicht, ob es sich bei dem Mann um jenen Verdächtigen handelt, der sich im Zusammenhang mit dem Feuer Anfang des Jahres bei der Kriminalpolizei Markkleeberg einem Verhör unterziehen musste.
Die ständigen Brände nährten bei Betroffenen und Einsatzkräften immer wieder Spekulationen um die Identität des Täters. Vermutungen, der Mann könne aus feuerwehrnahen Kreisen kommen, bestätigten sich bislang offiziell nicht. Die Festnahme eines Verdächtigen sorgt bei der Elstertrebnitzer Wehr aber grundsätzlich für Aufatmen. Wehrleiter David Zühlke: „Wir hoffen nun, dass der Horror der vergangenen Monate ein Ende hat. Die ständigen Einsätze und vor allem die Ungewissheit hat an den Kräften gezehrt.“ Dem pflichtet auch Ronny Wiesner von der benachbarten Pegauer Feuerwehr bei: „Man kan wirklich nur hoffen, dass jetzt Ruhe einkehrt. Es waren ja nicht nur die Strapazen für die Wehrleute und Brandopfer, sondern auch die dadurch entstandenen Kosten für die Kommunen.“

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Veröffentlicht
16:32:50 16.10.2008