Wiederau. Sechsmal wurde die Feuerwehr Wiederau im vergangenen Jahr alarmiert. Das sind zwei Einsätze weniger als 2006. Dabei waren 27 Kameraden insgesamt 88 Stunden auf den Beinen. „Dennoch war es ein ruhiges Jahr“, schätzt Wehrleiter Walter Hagelstein ein. „Zum Glück gab es keine größeren Wohnungsbrände oder Einsätze, bei denen Menschen in Gefahr waren.“ Wichtig ist für ihn, neue Mitglieder zu gewinnen und wieder eine Jugendfeuerwehr aufzubauen. Alle Hände voll zu tun hatten neun Feuerwehrleute am 22. Mai, als drei Einsätze gefahren werden mussten. Nach starkem Regen standen Keller in der Carsdorfer und Angerstraße unter Wasser, die sie auspumpten. Als sie in der Zeitzer Straße eintrafen, hatten Hausbewohner die Sache schon im Griff. Im Sommer wurden die Kameraden wegen des Brandes einer mit Strohballen gefüllten Scheune an der B 2 bei Elstertrebnitz nachts aus dem Schlaf gerissen. „Vor Ort kamen unsere acht Kameraden aber nicht mehr zum Einsatz, weil entschieden wurde, die Strohballen kontrolliert abbrennen zu lassen.“ Fünf übernahmen am folgenden Vormittag eine vierstündige Brandwache. Am 6. Oktober beseitigte die Wehr eine Öllache in Großstorkwitz/Abzweig Tellschütz. Trotz Alarmierung per Pager und Sirene brauchte die Wehr nicht ausrücken, als in einem Pegauer Seniorenheim die Brandmeldeanlage ausgelöst wurde. „Die Pegauer Wehr benötigte keine Unterstützung.“ In diesem Jahr steht bisher ein Einsatz zu Buche, der es in sich hatte: beim Brand des Bahnhofes Pegau in der Nacht zum 17. Januar. Kurz nach Mitternacht rückten elf Wiederauer ebenso wie die Wehren Pegau und Groitzsch aus. Es dauerte bis 10.30 Uhr, um die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen. Derzeit zählt die Wiederauer Wehr 26 Mitglieder. 19 – unter ihnen auch eine Frau – können bei Einsätzen ausrücken: mit dem Tragkraftspritzenfahrzeug mit 500-Liter-Wassertank und einem Mannschaftstransportwagen. Walter Hagelstein: „Wenn wir tagsüber alarmiert werden, ist die Personaldecke etwas dünn, weil die meisten auswärts arbeiten. So kommen nur fünf bis sechs Mann zusammen. Dennoch gab es bisher keine Probleme.“ Im Vorjahr schrumpfte die Zahl der aktiven Kameraden um fünf. Ein Feuerwehrmann ist nun in der sechs Männer und Frauen zählenden Altersund Ehrenabteilung. Eine Frau schied aus gesundheitlichen Gründen aus, drei weitere Kameraden wegen Umzug. Hagelstein: „Noch können wir die Mannschaftsstärke laut Brandschutzbedarfsplan halten. Natürlich sind wir bemüht, neue Mitglieder zu gewinnen. Aber das ist schwer, selbst wenn es einige Interessenten gibt.“ Einer von ihnen wurde jetzt in die Reihen der Wehr aufgenommen und absolviert in diesem Jahr seine Grundausbildung. Der Wehrleiter ist auch bemüht, wieder eine Jugendfeuerwehr auf die Beine zu stellen. Diese gab es bis 2005. Damals wurden fünf Jugendliche in die „große Wehr“ übernommen. Die restlichen drei Jungen warfen das Handtuch. „Wir brauchen mindestens fünf Jungen und Mädchen von acht bis 16 Jahren, um den Grundstein zu legen. Aber in dem Alter gibt es nur wenige Kinder und Jugendliche im Ort. Doch bleiben wir dran, auch wenn es noch eine Weile dauert, bis wir Erfolg haben.“ Im Vorjahr absolvierten die 19 aktiven Kameraden insgesamt 593 Ausbildungsstunden im Ort. Das entspricht einer Beteiligung von 65 Prozent. „Durch Schichtarbeit, Urlaub und Krankheit können leider nicht immer alle da sein.“ Dazu kommen 200 Stunden Ausbildung auf Landkreisebene. So besuchten zwei Kameraden einen Truppführer-, vier einen Motorkettensägen- und drei einen Atemschutzgeräteträger-Lehrgang. „Das ist ein gutes Ergebnis“, so der Chef. Zwei Kameraden qualifizierten sich an der Landesfeuerwehrschule in Nardt zum Gruppenführer. Einer von ihnen nahm zugleich an einem Lehrgang für Technische Hilfeleistung teil. Das waren insgesamt 200 weitere Stunden.